Jugendtreffs

grundsätze der offenen jugendarbeit

„Offene Jugendarbeit in Österreich ist ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit mit sozialräumlichen Bezug und einem politischen, pädagogischen und soziokulturellen Auftrag. Sie begleitet und fördert Jugendliche auf ihrem Weg in die erwachsene Selbstständigkeit und Mündigkeit.“ (Qualitätshandbuch BOJA 2016, S. 7)

Der niederschwellige und freiwillige Zugang zur offenen Jugendarbeit in Jugendtreffs oder Jugendzentren ist für die alltäglichen Handlungsmöglichkeiten und Erlernen von sozialen Kompetenzen der Jugendlichen entscheidend.

Der Jugendtreff ist ein konsumfreier Platz für Jugendliche und ein Ort, an dem sie sich abseits von Schule, Eltern oder Arbeit mit ihren Freund_innen treffen und ihre Freizeit verbringen können.

Das standortbezogene Jugendzentrum schafft Begegnung und bietet Platz für verschiedene Anliegen und Bedürfnisse der Jugendlichen und ist offen für alle, unabhängig von sozialen, religiösen oder ethnischen Wurzeln.

Dort sollen sich die Jugendlichen wohl fühlen und ernst genommen werden und an niederschwelligen Angeboten teilnehmen können.

Das Jugendzentrum bietet einerseits eine breite Palette an Angeboten des offenen Betriebes. Zum Beispiel können die Jugendlichen günstige Snacks und Getränke an der Bar erwerben, Tischfußball spielen oder zahlreiche Brett- und Kartenspiele ausprobieren.

Andererseits stellt der Jugendtreff eine Vielzahl an Projekten, Workshops und Ausflüge, wie zum Beispiel Klettern, Bowling, Graffiti Workshops und vieles mehr zur Verfügung.

Da vor allem Beziehungsarbeit und Empathie in der Arbeit mit Jugendlichen wichtig ist, ergeben sich dadurch immer wieder gute Gespräche. Besonders die Themen Liebe und Sexualität beschäftigen die Jugendlichen.

Zudem ist die Inanspruchnahme von Beratungsgesprächen für die Jugendlichen möglich. Ein Grundprinzip ist die Verschwiegenheitspflicht, wodurch auch heikle Themen von den Jugendarbeiter_innen streng vertraulich behandelt werden.

Auch Mädchen– und Burschenarbeit sind Arbeitsschwerpunkte, deshalb gibt es geschlechtsbezogene Projekte, wie zum Beispiel der „Girls Brunch“, wo sich Mädchen im geschützten Rahmen treffen und über Themen, die sie beschäftigen und interessieren mit Expertinnen, z.B. einer Frauenärztin, sprechen können.

Ziel ist es den Jugendlichen positive Erlebnisse durch aktive Teilnahme an Projekten zu ermöglichen und ihnen die Möglichkeit zu geben eigene Ideen einzubringen und umzusetzen. Insbesondere benachteiligte Jugendliche sollen dabei in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Kreativität gefördert werden.

Des Weiteren steht der Jugendtreff als „Reibungsfläche“ für Diskussionen und Auseinandersetzungen zur Verfügung, wo durch Reflexion neue Handlungskompetenzen erlernt werden können.

Es ist wichtig die Ideen der Jugendlichen ernst zu nehmen und sie in den Entscheidungen einzubinden.

Wenn Jugendliche in ihrem Umfeld mitreden, mitentscheiden und dieses mitgestalten können, dann können sie Handlungsmöglichkeiten erfahren und soziale Kompetenzen erwerben. Damit geht das Gefühl von ernst genommen werden und Stärkung des Selbstbewusstseins einher.

Offene Jugendarbeit als professionelles Handlungsfeld der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit bewegt sich mit ihren Angeboten zwischen sozialer Arbeit, Bildungsarbeit, Kulturarbeit und Gesundheitsförderung und ist ein bedeutsamer Sozialisationsort für junge Menschen in Österreich.“ (Qualitätshandbuch BOJA 2016, S. 8)

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Ein Film zur Erlebniswelt von Jugendlichen in der Zeit der Pandemie